Dr. Markus Hedrich arbeitet an einer (post-)kolonialen Geschichte des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin. Ziel des Projekts ist eine Wissenschafts- und Institutionengeschichte des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in vier politischen Systemen (Kaiserreich, Weimar, NS und BRD), die das „Hamburger Tropeninstitut“ in vielerlei Hinsicht als Transmissionsriemen kolonialen und postkolonialen Wissens begreift.

Foto: (c) Markus Hedrich

„Das zur Zeit des Hochimperialismus gegründete Hamburger Tropeninstitut ist Schnittpunkt vielfältiger kolonialer Diskurse“, erläutert Markus Hedrich seine Motivation: „Zugleich stellt das BNI in der (post-)kolonialen Erinnerungslandschaft einen fundamentalen blind spot dar, der dringend der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedarf.“

Markus Hedrich ist gebürtiger Hamburger, dessen Familie viele Mediziner aufweist: „Das Tropeninstitut faszinierte mich schon immer. Auch, da sich hier kolonial- und medizinhistorische Felder mit Foucaults Theorem der BioMacht verbinden.“

Markus Hedrich studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Hamburg, vor allem bei Norbert Finzsch und Marianne Schuller. 2007 legte er die Magister-Prüfung ab. Nach längeren Auslandsaufenthalten (Kuba, USA,  Peru) folgte ein Promotionsstudium bei Norbert Finzsch und Barbara Lüthi an der Universität zu Köln. Er erhielt Stipendien vom German Historical Institute Washington D.C. sowie von den New York State Archives.

Seine Dissertation zu Medizin, Todesstrafe und zivilisatorischem Selbstverständnis in den USA wurde 2014 unter dem Titel Medizinische Gewalt bei Transcript publiziert.