Das Vorgehen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bei der aktuell angekündigten Rück-Leihe von 23 Objekten aus Namibia kritisiert Prof. Dr. Jürgen Zimmerer als in vielerlei Hinsicht unzureichend: Forschung zu 1400 Objekten sei nicht innerhalb weniger Monate möglich. Außerdem sei es inakzeptabel, dass „die Nutznießer kolonialer Plünderungen die Provenienzforschung selbst in der Hand“ hätten. Stattdessen sei Transparenz und eine unabhängige Forschung notwendig.

Statt langwieriger Debatten wäre eine unmittelbare Restitution aller geraubten Objekte erforderlich, betont Zimmerer mit Bezug auf die Benin-Bronzen. Auch im Fall der Verhandlungen um eine Entschädigung für den Genozid an Herero und Nama bemängelt Zimmerer die Bereitschaft für ein echtes Entgegenkommen: „Ich kann bei der Bundesregierung keinen echten Willen zur Aussöhnung mit Herero und Nama erkennen.“ Insbesondere, dass Verhandlungen nur mit der namibischen Regierung stattfinden, werde von Herero und Nama abgelehnt.

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