„Mit der ersten Weltumsegelung wurde die Erde als Globus, als Kugel, zum Erfahrungs- und Vorstellungsraum“ erklärt Prof. Dr. Jürgen Zimmerer in Deutschlandfunk Kultur. Somit beginne die Globalisierung mit der ersten Weltumsegelung, obwohl unklar sei, ob Ferdinand Magellan überhaupt das Ziel verfolgt habe, die Welt zu umsegeln. Konkret sei es ihm hauptsächlich darum gegangen, einen Seeweg zu den Molukken zu finden, um eine weitere Route im Gewürzhandel zu etablieren. Auch wenn Magellan auf der Reise starb, kehrte ein Schiff der Expedition nach fast 3 Jahren nach Spanien zurück.

Die erste Weltumsegelung sei ein großer „symbolischer Akt“, so Zimmerer: Von nun an wurde Welt von Europa aus erkundet und kontrolliert. Der Blick auf den Beginn der Globalisierung schärfe dabei auch das Verständnis aktueller Herausforderungen, betont Zimmerer: „Wir diskutieren im Moment ja wieder sehr viel über Globalisierung, als ob die Globalisierung ein gegenwärtiges Phänomen wäre, eins der letzten zwanzig oder dreißig Jahre. Der Blick auf Magellan zeigt, dass diese Globalisierung eine fünfhundertjährige Geschichte hat.“ Diese Vorgeschichte müsste für das Verständnis der Gegenwart berücksichtigt werden: „Das Wichtigste scheint mir zu sein, dass wir in Europa diese Geschichte vollständig erzählen – auch mit diesen Motiven der ökonomischen Ausbeutung, der Unterdrückung.“

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